Kita-Standort: Vor- und Nachteile müssen abgewogen werden

In der aktuellen Diskussion über den Standort einer neuen viergruppigen Kindertageseinrichtung stehen für die Entscheidung im März mehrere Flächen zur Auswahl.

Die Fraktion CDU-Freie Bürger hat sich mit den unterschiedlichen Kriterien ausführlich beschäftigt und festgestellt, dass sich je nach Priorisierung dieser Kriterien die Vorteile der Standorte unterscheiden. Eine Entscheidung kann deshalb nur auf einem Kompromiss beruhen, der nie nur Vorteile haben wird.

Fest steht aber, dass Schwaikheim möglichst schnell eine weitere Kita benötigt. Darum darf eine Entscheidung nicht weiter verzögert werden.

Der Standort in der Schönbühlstraße ist grundsätzlich geeignet und wurde auch gezielt zum Bau einer Kindertageseinrichtung von der Gemeinde aufgekauft. Allerdings spielte dabei das damals noch im Raum stehende Baugebiet Leimtelle II eine nicht unerhebliche Rolle. Bei einem neuen Wohngebiet in unmittelbarer Nähe wäre eine Kita an dieser Stelle sehr sinnvoll gewesen, allerdings wird die Leimtelle II aktuell nicht mehr weiterverfolgt. Der große Kritikpunkt an bisherigen Planungen für neue Wohngebiete war bisher das fehlende Mitdenken von Infrastruktur, wie zuletzt auch in der Heißen Klinge. Anders gesagt: Hätte man in der Heißen Klinge eine entsprechende Kita mitgeplant, dann gäbe es jetzt die ganze Diskussion vermutlich nicht. Dieses Defizit nun aber mit einer Kita in der Schönbühlstraße, also am anderen Ende von Schwaikheim, auszugleichen – das erscheint unserer Fraktion nicht wirklich ideal.

Schwaikheim wächst aktuell an zwei Stellen, an denen vermehrt Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen entsteht und noch weiter entstehen wird. Das eine ist die Heiße Klinge, in deren unmittelbarer Nähe zwar Kindergärten sind. Diese reichen aber nicht aus, besonders nicht im Krippenbereich. Das belegen auch die Anmeldezahlen im Paula-Korell-Kinderhaus. Der Standort in der Rosenstraße wäre hier nahe am Wohngebiet und durch die Nähe zur Schule auch anschlussfähig für die Schulkindbetreuung. Durch eine mögliche Öffnung der Sportanlage für die Öffentlichkeit (unter Berücksichtigung von Schul- und Vereinssport, wie es in anderen Kommunen üblich ist) wäre hier sogar ein guter Ausgleich für die benötigte Fläche denkbar.

Der zweite Bereich, in dem in Kürze der Zuzug junger Familien erwartet wird, ist das Areal des ehemaligen Feuerwehrhauses. Hier wäre der Standort auf dem Bolzplatz im Fritz-Ulrich-Weg in unmittelbarer Nähe. Dieser Standort hätte zudem den Vorteil, dass ein relativ großes Einzugsgebiet östlich und westlich der Bismarckstraße gut (auch zu Fuß) erreichbar ist und hier auch zukünftig ein Generationenwechsel bei den Bewohnern der angrenzenden Wohngebiete erwartet wird.

Mit dem Auto sind anfahrtstechnisch freilich alle drei Standorte nicht ideal, um so wichtiger ist aus unserer Sicht eine räumliche Nähe zu den entsprechenden Wohngebieten mit hohem Bedarf.

Sollte einer der Bolzplätze für die Kita ausgewählt werden, wäre auch die Fläche in der Schönbühlstraße nicht umsonst gekauft worden. Es ist gut denkbar, z.B. bei einer Sanierung des Kindergartens in der Panoramastraße (nur wenige hundert Meter Luftlinie) hier temporär mit Containern eine Ausweicheinrichtung hinzusetzen. Somit würde das Grundstück zumindest zeitweise seine ursprünglich angedachte Bestimmung erfüllen.

Die Fraktion CDU–Freie Bürger erwartet mit Spannung die Ergebnisse der Jugendbeteiligung sowie die Stellungnahmen anderer Beteiligter. Dass das Ergebnis der Entscheidung sicher nicht allen Vorstellungen entsprechen wird, davon ist auszugehen. Wir sind jedoch sicher, dass am Ende die Vorteile des neuen Standorts überwiegen und werden unseren Teil dazu beitragen.