Kinderbetreuung stellt die Gemeinde vor große Herausforderungen

In der vergangenen Sitzung des Gemeinderates wurde die Verwaltung beauftragt, neue Standorte für Kindertagesstätten zu prüfen. Die Bedarfsplanung zeigt deutlich, dass in den kommenden Jahren bis zu 8 neue Kindergartengruppen benötigt werden und auch im Bereich der Schulkindbetreuung investiert werden muss. Dies liegt nicht nur an leicht steigenden Geburtenzahlen, sondern auch am verändertem Betreuungbedarf: der Anteil der Kinder im U3-Bereich, im Ganztageskindergarten oder in der Schulkindbetreuung steigt kontinuierlich.

In der Diskussion um weitere zukünftige Kindertagesstätten hat die Fraktion CDU – Freie Bürger schon früh eine entsprechende Nachnutzung der Eichendorffschule ins Spiel gebracht. Die aktuell hohen Schülerzahlen in Schwaikheim machen dies jedoch höchstens langfristig möglich, aktuell wird dieses Schulgebäude noch gebraucht. Auch der von uns unterstützte Naturkindergarten kann den gesamten zusätzlichen Bedarf nicht abdecken. An neuen Einrichtungen führt deshalb kein Weg vorbei. Die Fraktion ist bei der Planung auch für Lösungen mit freien Trägern offen, wir sehen darin eine Förderung der Vielfalt von Profilen bei der Kinderbetreuung.

Als Fraktion legen wir bei der Standortprüfung großen Wert darauf, dass die betreffenden Bereiche nicht nur im Blick auf die konkrete Bebauung, sondern besonders auch im Blick auf den späteren Betrieb geprüft werden. Die Themen Erreichbarkeit, Verkehrs- und Parksituation und auch die bisherige Nutzung bzw. Ausgleichsmaßnahmen (z.B. bei Bolzplätzen etc.) spielen dabei für uns eine wichtige Rolle. Es ist dennoch schon jetzt klar, dass dabei Kompromisse gemacht werden müssen – den einen idealen Standort gibt es aus unserer Sicht aktuell nicht.

Neben den Standorten für neue Einrichtungen bleiben der hohe Personalbedarf und die damit verbundenen Kosten eine weitere Herausforderung im Bereich der Kinderbetreuung. Die veränderte Satzung mit flexibleren Betreuungszeiten im Ganztagesbereich ist ein wichtiger Schritt, um hier die Bedarfe der Eltern und den Aufwand von Seiten der Gemeinde besser abzustimmen. Dass die Betreuungskosten eine wichtige Rolle spielen und steigende Gebühren für Eltern ein Problem darstellen, ist uns dabei sehr bewusst. Wir unterstützen das Bestreben, insbesondere für finanziell schwächere Familien Vergünstigungen zu ermöglichen, sehen hier aber auch große Schwierigkeiten in der konkreten Umsetzung. Grundsätzlich halten wir eine weitere Reduzierung des bereits sehr niedrigen Kostendeckungsgrades angesichts der ständig steigenden Kosten für schlichtweg nicht machbar. So sehr sich die Fraktion CDU – Freie Bürger möglichst niedrige Elternbeiträge wünscht – hier wäre aus unserer Sicht die Landespolitik am Zug. 

Für die kommenden Diskussionen um Standorte, Gebühren und Betreuungsmodelle möchte die Fraktion CDU – Freie Bürger für einen realistischen und ehrlichen Blick werben. Es wird unmöglich sein, die Vorstellungen und Bedarfe von Eltern, Anwohnern, Verwaltung und Gemeinderat komplett unter einen Hut zu bekommen. Dass wir dennoch insgesamt einen guten Kompromiss finden, dafür werden wir uns einsetzen.